Ich Glückspilz - eine wahre Geschichte
Heute zeige ich Euch Bilder vom Herbstferien-Outfit unserer Grossen. Wir waren mit zwei befreundeten Familien in den Ferien und ich kann Euch jetzt nicht erzählen, dass das Fotoshooting vollkommen entspannt, durchdacht und harmonisch abgelaufen ist, denn es gibt leider 14 Zeuginnen und Zeugen, die die wahre Geschichte hinter diesen Bildern kennen (und auch sehr gerne fiese Witze darüber reissen). Hier also die ganze Wahrheit:
Es ist ein leicht bewölkter, aber dennoch schöner Ferientag in Italien. Gemeinsam beschliessen wir, dass wir mit dem Schiff nach Burano reisen, um die Insel zu besichtigen. Selbstverständlich ist mir sofort klar, dass ich dort die Bilder von dem genialen Cape nach dem bald erscheinenden Schnitt von LiaEl machen möchte, welchen ich Nadja mit Hundeblick abbetteln konnte und noch in einer Nachtschicht vor den Ferien fertig gestellt hatte. Die Bilder habe ich vor meinem inneren Auge: mit Gondeln und farbigen Häusern und schönen Kanälen...
Dass wir bereits dieses erste Schiff nach Burano beinahe verpassen, ist an sich noch nichts Spezielles, denn drei fünfköpfige Familien, die in Italien ein Boot stürmen, gibt es alle Tage. Dass wir jedoch an diesem Tag kein einziges Schiff betreten werden ohne davor einen Sprint hingelegt zu haben, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht...
Heil in Burano angekommen, schlendern wir gemütlich durch die Gassen, trinken in den Cafés Espressi, bummeln durch die Läden und geniessen die einzigartige Stimmung. Ich sehe nach einiger Zeit meine Chance kommen und lichte unsere Grösste in den traumhaften Gassen ab. Auf dieser Insel findet sich einfach in jeder Ecke eine schöne Kulisse für romantische Bilder. Irgendwie bekomme ich nebenbei mit, dass wir bald auf das Schiff müssen, welches uns nach Murano bringen wird. Aber in just dem Moment entdecke ich ein Haus, das farblich perfekt auf die Kuller in senf abgestimmt ist. Gibt es denn sowas? Und ist "bald" nicht ein relativ dehnbarer Begriff???
Ich merke noch halbwegs, dass sich unser Trupp relativ zielstrebig in Richtung Hafen begibt (gewisse Leute werden jetzt behaupten, sie hätten mir ganz klar gesagt, dass das Schiff in 10 Minuten ablegt, diese Aussage ist jedoch keinesfalls unumstritten).
Ich folge der Gruppe mit einigem Abstand, immer wieder vollkommen fasziniert von diversen alten Hauseingängen, die doch so wunderschöne Kulissen für meine Bilder darstellen. Ich werde jedoch jäh aus meinem kreativen flow gerissen, als ein aufgebrachter Mr. Faybee neben mir steht und mir weis macht, dass unser Schiff in wenigen Minuten ablegen wird und wir uns nun wirklich sehr beeilen müssen. Wenn Mr. Faybee "wirklich" sagt und dabei die Augen weit aufreisst, weiss ich, dass es nun wirklich ernst gilt...
Ich hänge mir also meine Kamera um den Hals, nehme Kind 1 an die Hand, während ich Kind 3 im Kinderwagen im Laufschritt vor mir herschiebe. 12 Personen irren nun auf der Suche nach dem Hafen durch die Gassen von Burano - gefolgt von einer Kinderwagen schiebenden Faybee, die bei jedem Haus noch ganz kurz aber von ganzem Herzen den entgangenen Fotos vor genau diesem Haus nachtrauert.
Zwei Minuten bevor das Schiff ablegt, muss ich den Kinderwagen über einen Treppenabsatz tragen (im Nachhinein habe ich dann festgestellt, dass ich auch daran hätte vorbeigehen können, aber das stellt ein unwesentliches Detail dar) und setze zum Schlusssprint an. Wie es scheint etwas zu motiviert, denn wenige Schritte später liege ich irgendwo in Burano der Länge nach auf dem Asphalt - von meinen 12 Begleiterinnen und Begleitern keine Spur! Eine liebe Nonna hilft mir auf und erklärt mir mit Händen und Füssen wo ich entlang laufen muss, um an den Hafen zu gelangen. Als ich ankomme, hat der Matrose bereits die Leinen gelöst und winkt mir ganz aufgeregt zu. Dass ich noch kurz verzweifelt versucht habe, die Abkürzung über die Absperrschranke zu nehmen, werde ich nicht weiter ausführen. Wir schaffen es noch wirklich in letzter Minute auf das Schiff!
Während ich mich vom Dröhnen des Bootsmotors beruhigen lasse und langsam wieder zu Atem komme, steigt die Frage der Fragen in mir auf: Wo ist mein Handy???
Dank den hervorragenden Sprachkenntnissen meiner lieben Freundin erfahre ich, dass ich zwar in 10 Minuten in Murano ankommen werde, mein Handy jedoch noch immer bei der lieben Nonna auf Burano ist. Es muss mir beim Sturz aus der Jackentasche gefallen sein. Wir entscheiden also, dass 2/3 des Trupps in Ruhe den Ausflug in Murano fortsetzt, während der Faybee part kurzerhand auf das Schiff sprintet, welches retour nach Burano fährt, um das Handy abzuholen.
Nun habe ich also doch noch ganz viel Zeit, um auf Burano ganz viele Bilder vor den zahlreichen farbigen Häusern, den Kanälen und den schönen Hauseingängen zu machen - was bin ich doch für ein Glückspilz!!!
Verwendeter Stoff:
Kuller peach rose
von faybee.ch
Verwendete Schnitte:
TheCapePerfect von LiaEl (coming soon)
Himmlische Beinchen Luise von Himmelblau
Basics No. 26 Herbstkombi von lillesol und pelle (das Röcklein musste ich abändern damit die Spitze ausreichte)
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